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Diese Kugel macht Medizin-Checks wie ein Tricorder

    Im „Präventiometer“ funktioniert der medizinische Check fast wie bei Star Trek: Er liefert Schnelldiagnosen für Blutwerte, EKG, Blutdruck, Sehtest und so weiter. Die Idee kommt aus Wolfsburg


    Auf den ersten Blick wirkt es wie eine Mischung aus „Star Trek“ und „Der Große Preis“. Wie in der Rateshow nimmt man in einer Art kugelförmigen Kabine Platz – und wie bei „Pille“, dem Arzt der „U.S.S. Enterprise“, wird man in der Apparatur blitzschnell durchgecheckt.

    Na gut, etwas länger dauert es noch, aber für Blutwerte, EKG, Blutdruck, Sehtest und so weiter wird nur eine knappe Stunde gebraucht. Unterstützt von einer echten Betreuerin führt Avatar Anna den Patienten freundlich durch das Prüfprogramm, sagt, wann rechts gedrückt, vorn gelesen oder links gepustet werden muss. Dieses „Präventiometer“ steht in Wolfsburg.

    Künftig sollen solche Apparate in Firmen stehen und den Gesundheitszustand der Belegschaft vermessen, aber auch für ländliche Gebiete mit Ärztemangel ist die Schnelldiagnose denkbar, sagt Claus-Peter Röhr. Seine Firma Ipex5 hat das neue Gerät zusammen mit der Wolfsburg AG, der Wirtschaftsförderungsgesellschaft unter Federführung der Autostadt und der Volkswagen AG, entwickelt. Jetzt beginnt der Verkauf.

     Günstiges Gesundheitsmodell

     Dafür ist die Bertelsmann-Tochter Arvato Healthcare zuständig. In der Cottbusser Niederlassung steht auch schon ein Präventiometer. Nach der Ankündigung, an einem neuen Gesundheitsprogramm teilzunehmen, das mit einem Schnellcheck beginnt, hätten sich in zwei Tagen 300 Mitarbeiter gemeldet, sagt Jens Härtel, Mitglied der Geschäftsleitung.

    Auch die Wolfsburg AG hat um das Präventiometer herum ein Geschäftsmodell entwickelt. Mit dem „Wolfsburger Gesundheitsmodell“ solle kleinen und mittelständischen Unternehmen in der Region ein wirkungsbasiertes Vorsorgeprogramm geboten werden, sagt Vorstandssprecher Julius von Ingelheim.

    Es umfasse zu überschaubaren Kosten einen interaktiven Check-up mit dem Präventiometer und ein darauf aufbauendes individuelles Betreuungskonzept. Bei größeren Firmen lohnt es sich, so ein Gerät fest im Unternehmen zu installieren. Und kleine Firmen sollen mittels niedergelassener Ärzte erreicht werden, mit denen über ein Franchise-Modell kooperiert werde, so Röhr.

    Die Check-Maschine hat eigentlich alles, was benötigt wird, um beim Qualcomm Tricorder X-Prize mitzumachen. Wenn nur die Größe nicht wäre. Ziel des Wettbewerbs, der vor drei Jahren ausgerufen wurde und in diesem Jahr entschieden wird, ist die Entwicklung eines benutzerfreundlichen, präzisen medizinischen Diagnosegeräts. Zehn Millionen Dollar Preisgeld werden von der Qualcomm Foundation ausgelobt. Der Name Tricorder stammt aus der Enterprise-Fernseherie. Er sah aus wie einer der ersten tragbaren Kassettenrekorder.

    Der Tricorder zum Gesundheitscheck

     Der moderne Tricorder darf nicht mehr wiegen als 2,3 Kilo und muss in der Lage sein, 13 Erkrankungen zu diagnostizieren – von Diabetes bis Lungenentzündung. Ein solcher Apparat könnte, wenn er einfach zu bedienen wäre, eine wesentliche Rolle bei der Entlastung eines konstant unter Kostendruck stehenden Gesundheitssystems spielen, so der Gedanke der Initiatoren des Tricorder X-Prize.

    Darum geht es auch beim Präventiometer. „Für kleine und mittelständische Unternehmen sind Maßnahmen zur Betrieblichen Gesundheitsförderung oft auch eine Budgetfrage“, sagt von Ingelheim: „Deshalb ging es bei der Entwicklung des Wolfsburger Gesundheitsmodells auch um eine möglichst kostengünstige Lösung.“

    Das Geld für Präventionsprogramme käme nicht aus dem Gesundheitswesen, so Erfinder Röhr, sondern aus den Unternehmen. Deshalb sei es auch der beste Weg, sein Präventiometer in Firmen aufzustellen. Immerhin beteiligt sich der Staat doch an der Vorsorge.

    Bis zu einem Freibetrag von 500 Euro im Jahr je Arbeitnehmer sind Leistungen des Arbeitgebers zur betrieblichen Gesundheitsförderung zusätzlich zum Gehalt steuerfrei. Je nach Aufwand lasse sich mit diesem Betrag ein umfassendes Gesundheitsprogramm darstellen. Laut Härtel belaufen sich die Kosten pro Check-up auf 100 bis 200 Euro. Von einigen Krankenkassen werde das auch übernommen.

    Anonyme Untersuchung

     Mit dem Schnellcheck geht es los: Der interaktive Ablauf der Untersuchung spreche auch Zielgruppen an, die in der Regel selten Check-ups in Anspruch nehmen, so von Ingelheim. „Beim Hausarzt werden dafür meistens mehrere Besuche fällig. Und selbst beim Privatcheck in einer darauf spezialisierten Klinik dauert es einen halben Tag.“

    Das Präventiometer ermittele wichtige Biodaten. „Eine Neuheit ist die Herz-Raten-Variabilitäts-Analyse (HRV), die Aufschluss über die jeweils persönliche Stressbelastung gibt. Im Anschluss an den Check-up folgt ein rund 30-minütiges Arztgespräch.“ Liege ein auffälliger Befund vor, verweise der Arzt an den jeweiligen Haus- oder Facharzt.

    Dem Check-up folgt eine mehrmonatige Betreuung und Beratung, um die Stressresistenz und Fitness zu steigern. „Das Ziel sei es, die gesundheitliche Eigenverantwortung der Teilnehmer nachhaltig zu stärken“, sagt Härtel. Grundsätzlich könne der Mitarbeiter jederzeit einzelne Module wiederholen und sich von seinem Coach unterstützen lassen. „Der gesamte Prozess läuft anonym ab“, betont Härtel. Damit sei sichergestellt, dass der Arbeitgeber keinen Zugriff auf individuelle Gesundheitsdaten von Beschäftigten bekomme.

    Die Gesundheit der Mitarbeiter werde für das Personalmanagement deutscher Unternehmen immer mehr zum Top-Thema, sagt der Arvato-Manager. Wegen der demografischen Entwicklung werden qualifizierte und zuverlässige Mitarbeiter für die Betriebe immer mehr zu einem limitierenden Faktor. Und wenn als Folge dieser Entwicklung das Renteneintrittsalter steige, dann würden typische Volkskrankheiten verstärkt noch im Arbeitsalter auftreten.

    Zu sinnvoll zum Verstauben

     Mit einem umfassenden Gesundheitsprogramm könnten Unternehmen aber gegensteuern. Die erste Auswertung der Pilotphase in Cottbus liege im Februar vor, sagt Härtel. Aber ein Ergebnis des Schnellchecks stehe schon jetzt fest: „Die Beschäftigten nutzen jetzt häufiger die Treppe, anstatt den Fahrstuhl zu benutzen.“

    Es gehe in erster Linie aber nicht darum, möglichst viele Präventiometer zu verkaufen, sondern den gesamten systematischen Prozess zu vertreiben, sagt von Ingelheim. Der Erfolg werde dann auch daran gemessen, wie viele Menschen bei der Stange blieben und eine gesundheitliche Eigenverantwortung übernähmen. „Denn andernfalls würde das Gerät irgendwann als ‚lustige Maschine‘ in einem Fitnessstudio verstauben.“

    (Die Welt; world news round; Bergedorfer Zeitung; Hamburger Abendblatt)

    Auf den ersten Blick wirkt es wie eine Mischung aus „Star Trek“ und „Der Große Preis“. Wie in der Rateshow nimmt man in einer Art kugelförmigen Kabine Platz – und wie bei „Pille“, dem Arzt der „U.S.S. Enterprise“, wird man in der Apparatur blitzschnell durchgecheckt.

    Na gut, etwas länger dauert es noch, aber für Blutwerte, EKG, Blutdruck, Sehtest und so weiter wird nur eine knappe Stunde gebraucht. Unterstützt von einer echten Betreuerin führt Avatar Anna den Patienten freundlich durch das Prüfprogramm, sagt, wann rechts gedrückt, vorn gelesen oder links gepustet werden muss. Dieser „Präventiometer“ steht in Wolfsburg.

    Künftig sollen solche Apparate in Firmen stehen und den Gesundheitszustand der Belegschaft vermessen, aber auch für ländliche Gebiete mit Ärztemangel ist die Schnelldiagnose denkbar, sagt Claus-Peter Röhr. Seine Firma Ipex5 hat das neue Gerät zusammen mit der Wolfsburg AG, der Wirtschaftsförderungsgesellschaft unter Federführung der Autostadt und der Volkswagen AG, entwickelt. Jetzt beginnt der Verkauf.

    WERBUNG

    Dafür ist die Bertelsmann-Tochter Arvato Healthcare zuständig. In der Cottbuser Niederlassung steht auch schon ein Präventiometer. Nach der Ankündigung, an einem neuen Gesundheitsprogramm teilzunehmen, das mit einem Schnellcheck beginnt, hätten sich in zwei Tagen 300 Mitarbeiter gemeldet, sagt Jens Härtel, Mitglied der Geschäftsleitung.

    Auch die Wolfsburg AG hat um das Präventiometer herum ein Geschäftsmodell entwickelt. Mit dem „Wolfsburger Gesundheitsmodell“ solle kleinen und mittelständischen Unternehmen in der Region ein wirkungsbasiertes Vorsorgeprogramm geboten werden, sagt Vorstandssprecher Julius von Ingelheim. Es umfasse zu überschaubaren Kosten einen interaktiven Check-up mit dem Präventiometer und ein darauf aufbauendes individuelles Betreuungskonzept. Bei größeren Firmen lohnt es sich, so ein Gerät fest im Unternehmen zu installieren. Und kleine Firmen sollen mittels niedergelassener Ärzte erreicht werden, mit denen über ein Franchise-Modell kooperiert werde, so Röhr.

    Die Check-Maschine hat eigentlich alles, was benötigt wird, um beim Qualcomm Tricorder X-Prize mitzumachen. Wenn nur die Größe nicht wäre. Ziel des Wettbewerbs, der vor drei Jahren ausgerufen wurde und in diesem Jahr entschieden wird, ist die Entwicklung eines benutzerfreundlichen, präzisen medizinischen Diagnosegeräts. Zehn Millionen Dollar Preisgeld werden von der Qualcomm Foundation ausgelobt. Der Name Tricorder stammt aus der Enterprise-Fernsehserie. Er sah aus wie einer der ersten tragbaren Kassettenrekorder.

    Der moderne Tricorder darf nicht mehr wiegen als 2,3 Kilo und muss in der Lage sein, 13 Erkrankungen zu diagnostizieren – von Diabetes bis Lungenentzündung. Ein solcher Apparat könnte, wenn er einfach zu bedienen wäre, eine wesentliche Rolle bei der Entlastung eines konstant unter Kostendruck stehenden Gesundheitssystems spielen, so der Gedanke der Initiatoren des Tricorder X-Prize.

    Darum geht es auch beim Präventiometer. „Für kleine und mittelständische Unternehmen sind Maßnahmen zur betrieblichen Gesundheitsförderung oft auch eine Budgetfrage“, sagt von Ingelheim: „Deshalb ging es bei der Entwicklung des Wolfsburger Gesundheitsmodells auch um eine möglichst kostengünstige Lösung.

    „Das Geld für Präventionsprogramme käme nicht aus dem Gesundheitswesen, so Erfinder Röhr, sondern aus den Unternehmen. Deshalb sei es auch der beste Weg, sein Präventiometer in Firmen aufzustellen. Immerhin beteiligt sich der Staat doch an der Vorsorge: Bis zu einem Freibetrag von 500 Euro im Jahr je Arbeitnehmer sind Leistungen des Arbeitgebers zur betrieblichen Gesundheitsförderung zusätzlich zum Gehalt steuerfrei. Je nach Aufwand lasse sich mit diesem Betrag ein umfassendes Gesundheitsheitsprogramm darstellen. Laut Härtel belaufen sich die Kosten pro Check-up auf 100 bis 200 Euro. Von einigen Krankenkassen werde das übernommen.

    Mit dem Schnellcheck geht es los: Der interaktive Untersuchungs-Ablauf spreche auch Menschen an, die sonst kaum Check-ups in Anspruch nehmen, so von Ingelheim. „Beim Hausarzt werden dafür meistens mehrere Besuche fällig. Und selbst beim Privatcheck in einer darauf spezialisierten Klinik dauert es einen halben Tag.“ Der Präventiometer ermittele wichtige Biodaten. „Eine Neuheit ist die Herz-Raten-Variabilitäts-Analyse (HRV), die Aufschluss über die jeweils persönliche Stressbelastung gibt. Im Anschluss an den Check-up folgt ein rund 30-minütiges Arztgespräch.

    „Liege ein auffälliger Befund vor, verweise der Arzt an den jeweiligen Haus- oder Facharzt. Dem Check-up folgt eine mehrmonatige Betreuung und Beratung, um die Stressresistenz und Fitness zu steigern. „Das Ziel sei es, die gesundheitliche Eigenverantwortung der Teilnehmer nachhaltig zu stärken“, sagt Härtel. Grundsätzlich könne der Mitarbeiter jederzeit einzelne Module wiederholen und sich von seinem Coach unterstützen lassen. „Der gesamte Prozess läuft anonym ab“, betont Härtel. Damit sei sichergestellt, dass der Arbeitgeber keinen Zugriff auf individuelle Gesundheitsdaten von Beschäftigten bekomme.

    Die Gesundheit der Mitarbeiter werde für das Personalmanagement deutscher Unternehmen immer mehr zum Top-Thema, sagt der Arvato-Manager. Wegen der demografischen Entwicklung werden qualifizierte und zuverlässige Mitarbeiter für die Betriebe immer mehr zum limitierenden Faktor. Und wenn als Folge dieser Entwicklung das Renteneintrittsalter steige, dann würden typische Volkskrankheiten verstärkt noch im Arbeitsalter auftreten.

    Mit einem umfassenden Gesundheitsprogramm könnten Unternehmen aber gegensteuern. Die erste Auswertung der Pilotphase in Cottbus liege im Februar vor, sagt Härtel. Aber ein Ergebnis des Schnellchecks stehe schon jetzt fest: „Die Beschäftigten nutzen jetzt häufiger die Treppe, anstatt den Fahrstuhl zu benutzen.“

    Es gehe in erster Linie aber nicht darum, möglichst viele Präventiometer zu verkaufen, sondern den gesamten systematischen Prozess zu vertreiben, sagt von Ingelheim. Der Erfolg werde dann auch daran gemessen, wie viele Menschen bei der Stange blieben und eine gesundheitliche Eigenverantwortung übernähmen. „Denn andernfalls würde das Gerät irgendwann als ‚lustige Maschine‘ in einem Fitnessstudio verstauben.“

    (Die Welt)

    Abschnitt 8.3
    Türen und Tore (DGUV Information 208-022): 

    Bei Brandschutztoren, die im Alarmfall mit einem mechanischen Kraftspeicher (beispielsweise Schwerkraft) ohne Kraftbegrenzung schließen, ist ein akustisches Signal vorgeschrieben (DIN EN 12604 „Tore – Mechanische Aspekte – Anforderungen“).

    DGUV Information 208-022, Stand 2017

    MVV TB vom 17.01.2022, Ausgabe 2021/1, Punkt 5.1.6.6.: 

    "Schiebe-, Hub- und Rollabschlüsse sind mit einer
    audiovisuellen Warnanlage auszurüsten, die das Schließen ankündigt."

    Neue Muster-Verwaltungsvorschrift Technische Baubestimmungen (MVV TB) 2022

    laut DIN EN 12604 Tore - Mechanische Aspekte - Fassung
    EN 12604:2017 darf

    bei Toren, welche ausschließlich durch Schwerkraft geschlossen werden,

     - darf die Betriebsgeschwindigkeit von 0,3m/s nicht überschritten werden
     - bzw. darf die Krafteinwirkung 200N nicht übersteigen.


    Ist dies nicht möglich, muss am Tor eine audiovisuelle Warneinrichtung
    angebracht werden, die einsetzt, wenn das Tor beginnt sich zu
    schließen.

    Das Schließen einer Tür, eines Tores oder Brandschutz- bzw. Rauchvorhanges, welcher oben genannte Anforderungen überschreitet, muss also optisch und akustisch signalisiert werden.

    Dies gilt natürlich auch für das Schließen bei Stromausfall.



    Die Muster-Verwaltungsvorschrift "Technische Baubestimmung" (MVV TB) legt folgendes fest: 

    „Die Feststellanlage ist ein System, bestehend aus Geräten und/oder Gerätekombinationen, das geeignet ist, die Funktion von Schließmitteln kontrolliert unwirksam zu machen. Beim Ansprechen der zugehörigen Auslösevorrichtung im Fall eines Brandes, einer Störung oder durch Handauslösung werden offen gehaltene Abschlüsse unmittelbar sicher zum Schließen freigegeben."

    According to the MVV TB: 

    „A hold-open device is a system of devices or device combinations suitable for the controlled disabling of the function of closing devices."